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Gesundheit Wien Fakten

Problematik der medizinischen Ausbildung und Versorgung in Österreich

Warten, bis ein Arzt Zeit hat. Die Wartezeiten auf nötige medizinische Behandlungen nimmt zu. Auf manche Operationen warten Patienten bis zu einem Jahr. Mehr als zwei Drittel der Österreicher sind mit der medizinischen Versorgung unzufrieden. Woran liegt das?
Marlena Moawad  •  28. Januar 2025 Schülerin      10
Ärztemangel durch strenge Aufnahmetests im Medizinstudium

Die Schwierigkeiten beginnen bereits mit den Aufnahmeprüfungen für das Medizinstudium. Der Medizinische Aufnahmetest (MedAT) hat eine Ausfallsquote von etwa zwei Dritteln. Ob die Fragen tatsächlich den späteren Arztberuf abbilden, bleibt unklar. Vielen jungen Menschen bleibt so das Studium verwehrt. Dadurch verliert die Bevölkerung potenziell talentierte Ärzte.

In Österreich gibt es keinen Numerus Clausus. Das zieht viele ausländische Studierende an, die oft nach dem Studium in ihre Heimat zurückkehren. Dadurch werden Studienplätze belegt, die dem heimischen Gesundheitssystem fehlen.

Mangel an Studienplätzen

Angesichts des Ärztemangels stellt sich die Frage nach zusätzlichen Studienplätzen. Besonders in ländlichen Regionen fehlt oft eine angemessene Versorgung. Patienten müssen weite Wege zurücklegen, um einen Arzt aufzusuchen. Gemeinden fördern zwar die Eröffnung neuer Praxen, doch viele junge Menschen meiden diesen anspruchsvollen Beruf. Finanzielle Anreize könnten helfen, den Beruf attraktiver zu machen. Der hohe gesellschaftliche Stellenwert des Arztberufs könnte ebenfalls motivieren.

Zwei-Klassen-Medizin

Die medizinische Versorgung in Österreich zeigt deutliche Ungleichheiten. In den letzten Jahren hat sich eine Zwei-Klassen-Medizin entwickelt. Patienten mit privater Zusatzversicherung oder finanziellen Mitteln erhalten oft schnellere und bessere Behandlungen. Menschen ohne diese Möglichkeiten warten häufig monatelang auf notwendige Operationen. Viele zahlen aus Verzweiflung privat, um ihre Leiden zu lindern.

Immer weniger Ärzte arbeiten in Krankenhäusern. Sie bevorzugen Wahlpraxen, wo sie deutlich besser verdienen. Dieser Trend verstärkt die Ungleichheit im Gesundheitssystem.

Überlastung der öffentlichen Gesundheitsversorgung

Patienten ohne private Zusatzversicherung erleben die öffentliche Versorgung als belastend. In Spitalsambulanzen warten sie oft stundenlang auf eine kurze Behandlung. Für längere Gespräche bleibt keine Zeit. Frustration und das Gefühl, schlecht behandelt zu werden, sind weit verbreitet.

Diskriminierung von Migranten

Besonders hart trifft es Migranten und Geflüchtete. Sprachbarrieren und fremde Namen führen oft zu schlechter Behandlung. Viele erleben Abweisungen und herablassendes Verhalten durch medizinisches Personal. Zusätzlich sehen viele Österreicher Migranten als Patienten zweiter Klasse.

Die medizinische Versorgung in Österreich steht vor großen Herausforderungen. Für eine Verbesserung braucht es flexible und patientenorientierte Lösungen. Die Gesundheitsversorgung gehört zu den Grundrechten und muss für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein.

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