Ein schneller Energieschub für den Arbeitstag, mehr Wachheit vor der Prüfung oder ein Kick für die Party: Energy Drinks gehören für viele zum Alltag. Doch was als harmloses Lifestyle-Getränk beworben wird, birgt oft mehr Risiken, als viele ahnen. Herzrasen, Schlafstörungen und gefährliche Überdosierungen gehören zu den dunklen Seiten der bunten Dosen. Wie gefährlich sind diese Muntermacher wirklich? Und warum lohnt es sich, genauer hinzusehen, bevor die nächste Dose geöffnet wird?
Energy Drinks enthalten Taurin, Koffein und Zucker, die das zentrale Nervensystem stimulieren. Sie steigern kurzfristig Wachheit und Konzentration. Zucker liefert schnelle Energie, während Koffein den Blutdruck erhöht und den Puls beschleunigt. Diese Mischung macht nicht nur wacher, sondern gibt das Gefühl, leistungsfähiger zu sein.
Doch der Konsum birgt erhebliche Risiken, besonders wenn Energy Drinks mit Alkohol gemischt werden. Experten warnen, dass diese Kombination ähnlich wirkt wie Kokain. Sie unterdrückt die Warnsignale des Körpers und führt oft zu riskantem Verhalten.
Der Koffeingehalt in Energy Drinks darf nicht unterschätzt werden. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sollten Kinder und Jugendliche maximal drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht täglich aufnehmen. Eine 250-ml-Dose enthält etwa 80 Milligramm Koffein. Bereits zwei bis drei Dosen überschreiten die empfohlene Menge.
Übermäßiger Konsum kann Herzrhythmusstörungen, Schlafprobleme, Nervosität und Bluthochdruck verursachen. Studien zeigen, dass schon eine Dose den Blutdruck erhöhen und den Herzrhythmus beeinflussen kann. Besonders gefährdet sind Kinder, Jugendliche und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Langzeitfolgen eines regelmäßigen Konsums sind unklar, aber Experten sehen ein wachsendes Risiko für Herzprobleme.
Ein direkter Zusammenhang zwischen Energy Drinks und Todesfällen ist in Europa nicht belegt. 2016 starb jedoch ein Mädchen in Kalifornien nach zwei Dosen Monster innerhalb von 24 Stunden. Die Diagnose lautete „Herzrhythmusstörung durch Koffeinvergiftung“. Insgesamt hatte sie 480 Milligramm Koffein konsumiert.
Auch in Europa gab es erschreckende Vorfälle, die zu Studien führten. Doch diese Studien hatten bislang kaum Folgen.
Einige Länder wie Lettland und Litauen haben den Verkauf von Energy Drinks an Minderjährige verboten. In anderen Ländern empfehlen Experten Altersgrenzen, die jedoch oft nicht umgesetzt werden. Österreich, wo Red Bull hergestellt wird, zögert besonders, Beschränkungen einzuführen.
Neben Verboten könnten andere Maßnahmen helfen. Weniger ansprechende Verpackungen oder ein Verkauf nur in Trafiken könnten das Bewusstsein für die Risiken schärfen. Solche Schritte würden den Käuferinnen und Käufern vor Augen führen, dass Energy Drinks nicht harmlos sind.