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Kellner aus Ibiza retteten den Salzburger Latschenwirt

Fachkräftemangel in der Gastronomie: Ein Salzburger Wirt fand eine kreative Lösung.
Carl Gauer  •  28. März 2025 Volontär    Sterne  14
Spanien-Transfer: Im Sommer auf der Insel, im Winter beim Salzburger Latschenwirt. (Foto: Shutterstock)
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Der Personalmangel in der Gastronomie ist kein neues Problem, doch seit der Corona-Pandemie hat sich die Lage zugespitzt. Viele Betriebe müssen ihre Öffnungszeiten reduzieren oder auf Selfservice umstellen, weil schlichtweg das Personal fehlt. Auch der traditionsreiche Latschenwirt, etwas außerhalb des Salzburger Stadtzentrums am Untersberg gelegen und seit 2016 von einem Team um Andreas Minimayr geführt, stand in diesem Herbst vor dieser Herausforderung. Schon weil besonders personalintensive Events und Weihnachtsfeiern bevor standen.

 “Da mussten wir kreativ werden!”, erinnert sich Minimayr, denn „viele Mitarbeiter sind nach Corona in andere Branchen gewechselt und niemand dachte daran, wie sehr sie der Gastronomie fehlen würden.“ Der Fachkräftemangel, der sich seit Jahren abzeichnet, ist nun zu einer echten Krise geworden. Doch anstatt sich geschlagen zu geben, suchte das Team des Latschenwirts nach unkonventionellen Lösungen und wurde auf Ibiza fündig.

Von der Mittelmeerinsel in die Alpen: eine innovative Idee

Die rettende Idee kam durch einen ehemaligen Salzburger Mitarbeiter, der nach Ibiza ausgewandert war. Warum nicht dort nach Personal suchen? „Wir haben ihn einfach gefragt: Bei euch ist die Saison ja vorbei. Kennt ihr nicht ein paar Leute, die Lust haben, in Österreich zu arbeiten?“, erzählt Minimayr. Tatsächlich fanden sich gleich mehrere Servicekräfte, die den Weg vom Mittelmeer in die Alpen antraten.

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Anfängliche gab es auch Herausforderungen, insbesondere die Sprachbarriere. Doch auch dafür fand sich eine Lösung: „Unser Küchenchef ist in Vorarlberg geboren und auf Ibiza aufgewachsen. Er half beim Übersetzen“, so Minimayr. Das Konzept ging auf: Die iberischen Mitarbeiter überzeugten mit Freundlichkeit und Erfahrung, auch wenn sich manche Gäste erst daran gewöhnen mussten, dass nicht jeder perfekt Deutsch sprach.

Ein Modell für die Zukunft?

Ob das Rekrutieren von Personal auf Ibiza auch langfristig eine Lösung ist, wird sich zeigen. Immerhin, die spanischen Mitarbeiter wissen bereits, dass Latschen Bäume sind und keine Schuhe und Minimayr ist optimistisch: „Wir waren sehr zufrieden und hoffen, die Kollegen kommen wieder!“

Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Projektes „Die Paris-Lodron-Universität Salzburg macht Journalismus“.
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