
Mit gerade einmal 19 Jahren hat Teodor Ende letzten Jahres sein eigenes Unternehmen gegründet – angetrieben von seiner Begeisterung und seinem Talent fürs Programmieren, das ihm den Weg in die Geschäftswelt geebnet hat. Nach dem Besuch einer HTL mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsingenieurwesen, brachte er sich noch selbst das Buchhalten bei und war somit bereit für die Selbständigkeit. In den ersten zwei Monaten verdiente Teodor allerdings fast nichts. Er hatte mehr Schwierigkeiten mit der Kundengewinnung als gedacht. Doch mit Durchhaltevermögen, klugen Strategien und viel Lernbereitschaft konnte er sich nach und nach einen Namen machen. Mittlerweile läuft sein Unternehmen gut.
Die Einnahmen schwanken in diesem Beruf sehr, da Teodor auf Auftragsbasis arbeitet. Mal bekommt er mehr Aufträge, mal weniger. Bekommt er Aufträge von großen Kunden, die viel zahlen, macht das einen großen Unterschied in der Monats- oder Jahresabrechnung. Eins verrät Teodor jedoch: Monatlich macht er mindestens 2.000 Euro Gewinn.
Teodor entwickelt und implementiert Marketingstrategien für andere Unternehmen. Er unterstützt Unternehmen dabei, online sichtbarer zu werden und mehr Kunden zu gewinnen. Zu seinen häufigsten Aufträgen gehören die Erstellung und Optimierung von Werbeanzeigen auf Plattformen wie Instagram und Google, Suchmaschinenoptimierung für Websites sowie die Entwicklung von Digital Solutions, also Automatisierungen und Algorithmen. Besonders gefragt sind seine Dienstleistungen bei kleinen und mittelständischen Betrieben, die ihre digitale Präsenz ausbauen wollen. Bei größeren Aufträgen kooperiert er mit anderen Unternehmen, spart damit selbst Personalkosten und bleibt flexibel.
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Teodor hat sich ein Büro im Icon Vienna gemietet, wo es neben Shared-Spaces auch private Büros gibt, die gegen einen Aufpreis verfügbar sind. Für sein fensterloses Büro zahlt er knappe 1.000 Euro im Monat. Das ist eine Investition, die er gerne tätigt. Ein ungestörter Arbeitsplatz ist ihm wichtig, nicht nur für seine Konzentration, sondern auch für vertrauliche Telefonate, bei denen nicht jeder mithören muss.
Bei seinem Einkommen muss er auf seine privaten Ausgaben achten. Zunächst war er daheim ausgezogen, doch jetzt lebt er wieder bei seinem Stiefvater in einem Haus in Liesing und spart so Miete, bis sein kleiner Betrieb mehr einbringt.
Teodor lebt für seine Arbeit, was sich in seiner Art zeigt, darüber zu sprechen. Für Urlaube gibt der Workaholic kein Geld aus. „Ich bin nicht so der Urlaubstyp“, sagt er. Sein Hobby ist auch billig, denn er spielt gerne Schach. Dafür gibt er aber für Essen und Trinken mehr aus: grob geschätzt lässt er im Monat 600 Euro für Essen liegen. Er kocht nur selten selbst, denn die Zeit, die er dazu benötigen würde, investiert er lieber in sein Unternehmen. Er geht stattdessen bei Ferhat Döner oder Dominos essen und kauft sich zwischendurch Fertigpizza.
Er hat vor Kurzem seiner Mutter um ein paar hundert Euro einen alten Opel abgekauft und bereits angemeldet, nur der Führerschein fehlt noch. Die 60 Euro monatlich für die Versicherung zahlt er problemlos, zumal noch keine Spritkosten anfallen. Teodor muss noch die Theorieprüfung bestehen, ein paar letzte Fahrstunden absolvieren und die praktische Prüfung meistern, dann wäre es geschafft. Doch das gestaltet sich schwierig, wenn ständig wichtige Termine dazwischenkommen.
An die Pension will Teodor noch gar nicht denken, das ist noch so weit entfernt. Dennoch zahlt er bereits monatlich 450 Euro in die Pensionsversicherung der SVS ein. Eine zusätzliche Pensionskasse kommt für ihn vorerst nicht infrage: „Momentan finde ich das nicht so wichtig, plane aber, mich in zwei bis drei Jahren noch einmal damit auseinandersetzen. Es kommt ganz darauf an, wie sich mein Unternehmen weiterentwickelt. Derzeit konzentriere ich mich lieber auf die nähere Zukunft, etwa eine Reise nach Los Angeles im Sommer, bei der ich neue Businesspartner kennenlernen und Kontakte knüpfen möchte.“
Turlea hat große Visionen für die Zukunft, die über seine Werbeagentur hinausgehen. Eines seiner langfristigen Ziele ist es, mit seiner Expertise im Bereich der Informatik und Künstlichen Intelligenz neue Möglichkeiten zu erschließen, die zu einer besseren Welt beitragen. Auch wenn er derzeit noch keine konkreten Projekte verfolgt, sieht er großes Potenzial darin, KI zur Verbesserung von Forschung und Patientenbehandlung zu nutzen. In seinen Gedanken skizziert er immer wieder, wie er in Zukunft dazu beitragen könnte, diese Technologien auf innovative Weise einzusetzen.
Nach einem langen Tag in der Agentur, umgeben von unzähligen Ideen und offenen Aufgaben, verlässt er um Mitternacht das Büro. Es ist ruhig in der Stadt, die letzten U-Bahn-Züge sind längst abgefahren. Es ist ein Vorteil, dass er in Wien lebt, wo die Nachtbusverbindungen zuverlässig und gut ausgebaut sind. Er steigt in den Bus ein, findet einen Platz am Fenster und blickt nach draußen. Die Straßen sind leer, und die Straßenlaternen werfen schwaches Licht auf den Asphalt. Während die Stadt langsam in den Schlaf sinkt, schweifen seine Gedanken immer wieder zu den Möglichkeiten der Zukunft – immer auf der Suche nach der nächsten großen Idee, die die Welt verändern könnte. Der Bus fährt ruhig durch die Nacht, und Teodor lässt sich von den sanften Bewegungen in eine Zukunft treiben, die er selbst mitgestalten will.