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Der wichtigste Unterschied zwischen Siegern und Verlierern

Warum haben manche Menschen Erfolg und andere nicht? Die Antwort auf diese Frage kennt der Bestsellerautor, Bildungsexperte, Unternehmensberater und Mitbegründer der Sir Karl Popper Schule für Hochbegabte Andreas Salcher.
Robert Gafgo  •  27. Dezember 2024 Redakteur*in      154
Andreas Salcher:

Andreas Salcher (64) hat im Laufe seines Lebens viele große Persönlichkeiten getroffen, darunter Viktor Frankl und den Dalai Lama. Er diskutierte mit ihnen über Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kunst, zum Beispiel im Rahmen der inzwischen legendären Waldzell Meetings, die er organisierte. Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere bemerkte er, dass erfolgreiche Menschen eine wesentliche Eigenschaft gemeinsam haben, die sie von erfolglosen unterscheidet. Es gibt eine Sache, die Sieger zu Siegern macht und die sie Verlierern voraus haben. Es gäbe eine Reihe von Erfolgskriterien, aber eines, von dem alle anderen ableitbar sind, steht im Mittelpunkt.

Die Interpretation des Misserfolgs

Was ist nun dieses Kriterium, dieser entscheidende Unterschied, auf den es ankommt? Salcher, der es als Bestsellerautor gewohnt ist, komplexe Inhalte einfach darzustellen, braucht dafür nur drei Worte: Selbstverantwortung statt Schuldzuweisung. Verlierer suchen die Schuld also immer bei den anderen, wenn etwas schiefgeht, Sieger suchen sie bei sich selbst. Verlierer machen sich so zu Opfern und stagnieren, Sieger entwickeln sich mit ihrer Strategie immer weiter, lernen dazu und werden größer und stärker. „Im Gegensatz zu Verlierern suchen Sieger in Zeiten der Krise nicht nach Rechtfertigungen oder Schuldzuweisungen, sondern nach einem Neuanfang und einer Möglichkeit zur Verbesserung.“

Äußere Umweltfaktoren, egal ob Krisen, Pandemien oder Teuerungen, liegen jenseits unseres Einflusses, das verstehen Sieger eher als Verlierer. „Das Einzige, was wir beeinflussen können, ist unsere Reaktion auf die Umwelt“, sagt Salcher. „Am Ende liegt es in unserer Verantwortung, wie wir mit einer Situation umgehen und was sie mit uns macht.“

Sich nach oben graben

Unter Verlierern versteht Salcher Menschen, die oft schon an kleinen Krisen oder Benachteiligungen zerbrechen. Niederlagen seien für Siegertypen zwar nicht weniger schmerzhaft, doch schaffen sie es, aus den ihnen widerfahrenen Schwierigkeiten Kraft zu gewinnen.

Alle, die zu den negativen Denkmustern und Schuldzuweisungen der Verlierer neigen, motiviert er. „Mein spiritueller Mentor, der Benediktinermönch David Steindl-Rast, entwickelte hierzu ein Konzept: Stop, Look, Go“, erklärt er. „Stop steht dafür, zunächst innezuhalten und die eigene Situation zu verstehen. Look bedeutet, sich nach den Dingen umzusehen, für die ich trotz der Krise dankbar sein kann. Sei es nun meine Gesundheit, meine Familie oder die Sonne, die gerade trotz allem scheint. Go steht dafür, mit veränderter Einstellung weiterzugehen. Es gilt, den Neuanfang zu wagen. Wenn wir bereits in einem tiefen Loch gelandet sind, so besteht der erste Schritt darin, aufzuhören zu graben.“

 

 

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