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Jugendliche als Schriftsteller: Fakt oder Fiktion?

Jugendliche als Schriftsteller? Ist so etwas überhaupt möglich? Tatsächlich gibt es mehr Jugendliche mit diesem Hobby, als allgemein angenommen. Viele große Autoren begannen mit dem Schreiben schon im Kindes- beziehungsweise Jugendalter. Warum also sollten Jugendliche nicht genauso gut Texte schreiben können wie Erwachsene? Und wie sieht es mit der Förderung im Bereich Kreatives Schreiben aus? Welche Tipps gibt es, um einen guten Text oder ein kreatives Gedicht zu verfassen?
Lara Schönauer  •  31. Januar 2025 Schüler      10
Viele Autoren begannen bereits im Jugendalter mit dem Schreiben an.

Viele Kinder lieben gute Geschichten (in Form von Bilderbüchern bis hin zu Romanen) und gar nicht so wenige finden später den Zugang zur Schriftstellerei. Zum Beispiel wäre da Christopher Paolini, der seinen ersten Roman Eragon im Alter von fünfzehn Jahren schrieb. Oder Jenny-Mai Nguyen, die ihr literarisches Debüt Nijura mit dreizehn Jahren zu Papier brachte. Die meisten Schriftsteller probierten sich zuerst durch eine Reihe von Genres bevor sie sich schließlich für eines entschieden. Außerdem schreiben sie über etwas, das sie persönlich interessiert, denn jemand, der sich für etwas begeistert, kann durch seine Worte oft anstecken. Also warum sollten Jugendliche nicht schreiben?

Können Jugendliche besser schreiben als Erwachsene?

Angeblich haben Erwachsene mehr Erfahrung. Aber stimmt das wirklich? Es gibt unzählige Bücher, die aus der Sicht von Kindern erzählt werden, aber von einer erwachsenen Person geschrieben wurden. Leider mangelt es den Protagonisten in diesen Fällen manchmal an Glaubwürdigkeit. Dann ist es der Geschichte wohl eher zuträglich, wenn ein Kind sie schreibt, einfach um das Ganze realistischer zu gestalten. Andererseits beherrschen es manche Erwachsene geradezu phantastisch sich in Kinder hineinzuversetzen und umgekehrt. Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel. Du solltest dich immer erst an Personen unterschiedlichen Alters probieren, bevor du dich auf eine Altersgruppe beschränkt. Viele Schriftsteller schreiben anfangs (zwecks besseres Hineinversetzens) über Figuren, die ihnen ähnlich sind. Je mehr Erfahrung du jedoch mit dem Schreiben sammelst, desto mehr lernst du, dich auch in andere Charaktere hinzuversetzen und desto unterschiedlicher können deine Protagonisten sein.

BookTok: Schriftsteller im Internet

Wie beinahe alles in der heutigen Zeit, gibt es auch Schriftsteller im Internet. BookTok, BookTube oder Bookstagram werden von Autoren und Lesern gleichermaßen genutzt um sich über Bücher auszutauschen, Meinungen kund zu tun und von seinen eigenen Geschichten zu erzählen. Es ist eine gute Möglichkeit für junge Schriftsteller ein wenig Marktforschung zu betreiben und für Leser einen Einblick in die Welt der Autoren zu bekommen. Der Austausch mit anderen Schriftstellern kann außerdem inspirieren und neue Perspektiven eröffnen.

Tipps, um einen guten Text zu verfassen

Am besten schreibst du, wie vorher schon gesagt, über etwas, dass dich interessiert. Zum Beispiel probieren die meisten am Anfang das Genre aus, das sie auch am liebsten lesen. In meinem Fall wäre das beispielsweise Fantasy. Du kannst natürlich auch erst experimentieren welches dir am besten gefällt, oder du vermischst verschiedene miteinander. Und sobald du mit dem Schreiben begonnen hast, ist der wichtigste Rat nicht aufzuhören. Schreib und lies so viel du kannst und halte spontane Einfälle in einem Notizbuch fest. Alles kann für deinen Text wichtig sein. Für die Ausarbeitung deiner Charaktere würde ich dir raten, dich an den Menschen in deiner Umgebung zu orientieren. Du kannst dir Sprachfehler, Angewohnheiten oder Vorlieben von ihnen abschauen, um deine Figuren menschlicher und realistischer zu gestalten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Jungen, der immer dann anfängt zu stottern, wenn er lügt? Oder eine junge Frau, die immer dieselbe Kette trägt, weil sie sie von jemand besonderem geschenkt bekommen hat?

Angebote im Bereich Kreatives Schreiben

Obwohl es zahlreiche Workshops und Kurse im deutschsprachigen Raum gibt, ist Kreatives Schreiben tatsächlich wohl eines der am wenigsten geförderten Freizeitbeschäftigungen unserer Zeit. Dabei ist es längst nicht so unbeliebt, wie erwartet. Trotzdem gibt es an einigen Schulen Freigegenstände und Workshops in dem Bereich und an manchen Universitäten sogar die Möglichkeit Kreatives Schreiben zu studieren. Außerdem finden jährlich österreichweit zahlreiche Wettbewerbe für Jugendliche statt, bei denen du deine Texte einreichen kannst. Es gibt bestimmt ein paar Angebote in deiner Nähe, du musst dich nur informieren.

Möglichkeiten zur Veröffentlichung

Gib deinen Text einer möglichst neutralen, aber vertrauenswürdigen Person zum Testlesen. So kannst du eine erste Rückmeldung einholen. Zum Veröffentlichen gibt es mehrere Möglichkeiten. In den letzten Jahren ist zum Beispiel das sogenannte „Self-Publishing“ immer beliebter geworden. Hierbei lädtst du deinen fertigen Text auf eine Plattform deiner Wahl hoch, wo du ihn dann entweder drucken oder als E-Book veröffentlichen lassen kannst. Dabei muss du dich beim Schreiben weniger nach Verlagsprogramm richten, kannst selbst über Titel und Buchcover entscheiden und hast mehr Bestimmungsrecht über Honorar und Abgabetermine. Oder du entscheidest sich dazu, deinen Text einem Verlag anzuvertrauen. Bei dieser Variante steht dir mehr professionelle Hilfe zur Verfügung und du musst dich selbst um weniger kümmern. Self-Publishing ist außerdem ein finanzielles Risiko, das du vielleicht nicht unbedingt eingehen möchtest. Wenn du jedoch nur ein kurzes Manuskript verfasst hast, wäre die Veröffentlichung in einer Zeitschrift oder einem Magazin vielleicht das Richtige.

Und zum Schluss…

Egal was oder wie du schreibst, lass dich von keinem entmutigen. Es dauert sicher ein bisschen bis du deinen persönlichen Schreibstil entwickelt und dein Genre oder deine Textsorte gefunden hast, aber Übung macht den Meister. Eine Art Projektbuch für alle Ideen (also Namen, Daten, Abläufe, einzelne Textpassagen und kleinen Zeichnungen von den Charakteren und Orten) kann hilfreich sein. Sammle so viel Erfahrung aus den Werken anderer Autoren wie du nur kannst und lass dich nicht aufhalten. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Wie Einstein schon sagte: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“

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