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International Österreich Fakten

Geld regiert die Welt

Saudi-Arabien investiert Milliarden in den Sport, um sich als globale Sporthochburg zu etablieren. Den Preis zahlen Umwelt und Menschen, die den Traum baulich umsetzen.
Maximilian Schmid  •  24. Januar 2025 Schüler*in      14
Die saudische Vorstellung von sportlicher Fairness für viel Geld

„Heute kaufen wir uns Ronaldo, morgen die ganze Welt!“ So scheint es derzeit in Saudi-Arabien zu laufen. Die reichen Scheichs des Ölstaatens sichern sich jährlich zahlreiche Sportveranstaltungen und dominieren damit den internationalen Sport. Kürzlich fand das Finale des italienischen Pokals in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad statt. Millionen Euro flossen, während tausende Arbeiter unter unmenschlichen Bedingungen bis an ihre Grenzen schuften mussten. Doch kann man mit Geld wirklich alles kaufen?

Sport als Ware statt als Gemeinschaftserlebnis

Hunderte Arbeiter arbeiten unter katastrophalen Bedingungen, nur damit das nächste Sportevent als Prestigeprojekt inszeniert werden kann. Doch wen interessiert das Leben der Menschen in Saudi-Arabien? Hauptsache, der Sport wird genossen. Ist das nicht absurd? Europa verfügt über zahlreiche moderne Stadien, und trotzdem reisen wir tausende Kilometer auf die arabische Halbinsel, nur um für ein paar Stunden Fußball zu schauen. Ob ein Stadion 60.000 oder 70.000 Plätze hat, interessiert die meisten nicht einmal. Der wahre Kern des Sports – Leidenschaft, Gemeinschaft und Teamgeist – gerät immer mehr in den Hintergrund. Stattdessen dominieren Marketingstrategien und Ticketverkäufe.

Unmenschliche Bedingungen für kurzen Glanz

Wochen vor den großen Veranstaltungen beginnen die Arbeiten: Stadien werden in Rekordzeit errichtet, Arbeiter schuften Tag und Nacht. Wer erschöpft ist, wird ersetzt. Die Bedingungen sind unmenschlich. Gleichzeitig planen die Organisatoren pompöse Halbzeitshows, um die Events noch spektakulärer wirken zu lassen. Sportler fliegen mit ihren Privatjets ein, ohne die Umweltbelastung zu bedenken. Fans reisen ebenfalls in großen Zahlen mit Flugzeugen an und hinterlassen eine erhebliche CO₂-Bilanz. Nach den Veranstaltungen werden die Stadien oft abgerissen, da sie nicht weiter genutzt werden. Wieder sind Arbeiter den harten Bedingungen ausgesetzt. Am Ende profitieren ausschließlich die Veranstalter, die immense Gewinne erzielen und ihren Einfluss auf zukünftige Sportereignisse weiter ausbauen.

Korruption statt Fairness: Lösung gefragt

Kann man an dieser Situation etwas ändern? Leider scheint das kaum möglich. Die Korruption in den oberen Reihen ist weit verbreitet. Jeder versucht, den eigenen Profit zu maximieren, ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt. Wenn Geld alles bestimmt, bleibt kein Raum für Fairness und Gerechtigkeit. Doch der wahre Geist des Sports liegt in Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Es braucht dringend Veränderung. Jeder Einzelne kann dazu beitragen, die Zustände zu verbessern – sei es durch bewusste Entscheidungen, kritisches Hinterfragen oder aktiven Einsatz für nachhaltige und faire Lösungen. Gemeinsam können wir dem Sport seine wahre Bedeutung zurückgeben.

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