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Chronik Oberösterreich Fakten

Das Wunder vom Salzkammergut

Drei Postkarten aus Jordanien beschäftigen eine oberösterreichische Familie, ihre Freunde und Bekannte und mehrere Geistliche. Tatsächlich lesen sie sich wie Nachrichten aus dem Jenseits. Protokoll eines Mysteriums.
Bernadette Krassay  •  08 Dezember 2024 CvD      104
Die Postkarte des Großvaters, die fünf Jahre nach ihrer Reise Trost spendete.
privat

 

Im oberösterreichischen Gmunden beschäftigen derzeit drei rätselhafte Postkarten die Gemüter. Die Menschen in der Gegend reden tief berührt darüber und die Priester stellen sie in ihren Sonntagsgottesdiensten in den Mittelpunkt ihrer Predigten. Was ist passiert?

Matthäus M., ein Gmundner Volksschüler, erlebte den Tod seines Großvaters Johannes M. mit. Voll kindlicher Sorge fragte er seinen “Opapa” am Sterbebett, woher er denn wissen würde, ob er gut im Himmel angekommen sei und ob es ihm gut gehe. “Wenn das möglich ist, schicke ich dir ein Zeichen”, versprach der 79-Jährige.

“Wir haben alle geheult”

“Matthäus hat nach dem Tod seines Großvaters tatsächlich auf ein Zeichen von ihm gewartet”, erzählt seine Mutter. Zunächst passierte allerdings nichts. Doch am dritten Tag nach dem Tod des Seniors lag eine Postkarte im Briefkasten der Familie. Absender: Der Großvater. Text: „Ihr Lieben, wieder in einem so schönen Land, genießen die schöne Reise mit gutem Führer…“ (siehe Foto).

Johannes M. hatte die Karte fünf Jahre zuvor, im Oktober 2019, während eines Jordanien-Urlaubs anlässlich seines 75. Geburtstages geschrieben. Die jordanische Post hatte sie abgestempelt.

Die Botschaft des Großvaters.

 

“Wir haben alle geheult”, erzählt Matthäus´ Mutter. Doch das war erst der Anfang. Drei Tage später traf eine weitere Karte ein, abermals vom Großvater und 2019 in Jordanien geschrieben. „Ihr Lieben, jetzt haben wir schon viel Schönes gesehen, wir baden im Toten Meer und kommen an Stellen vorbei, die man aus der Bibel kennt …“.

Ein letzter Gruß

Das war noch immer nicht alles an emotionalen Momenten für die streng gläubige Familie. Zwei Tage vor dem Begräbnis traf eine dritte Postkarte ein, wieder von der gleichen Reise. Was genau bei der jordanischen Post für die Verzögerung gesorgt hatte, blieb für die Familie unergründlich, doch darum ging es auch nicht. „Viel Schöner ist´s hier als auf der Karte und doch freuen wir uns wieder auf zu Hause“, ließ der Verstorbene auf der Rückseite der Karte wissen.

Für Matthäus hatte die Sache dennoch einen Wehrmutstropfen. Keine davon war direkt an ihn adressiert. Wo denn jetzt seine Karte sei, fragte er seine Mutter. „Ich habe ihm erklärt, dass es mit Zeichen ebenso sei. So etwas könne man sich nicht aussuchen. Aber die Zeichen seien da.“

Beim Begräbnis nahm der Neffe des Verstorbenen Bezug auf die Karten. “Onkel Johannes will, dass wir wissen: Er hat eine wunderbare Reise gehabt, er ist in einem Land voller Sonne und Schönheit angekommen und freut sich, bei uns allen zuhause zu sein”, sagte er in seiner Rede.

Obwohl die Geschichte bisher nicht in den sozialen Medien aufgetaucht ist, machte sie rasch die Runde. “Wir haben deswegen sogar schon aus Deutschland Anrufe bekommen”, erzählt Gabriele M., die Witwe des Verstorbenen.

 

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