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Innenpolitik Österreich Meinung

Die große Enttäuschung der Erstwähler

Wählen zu gehen ist ein Symbol der Demokratie. Wählerinnen und Wähler, die gerade 16 geworden sind, haben sich gefreut, dieses wertvolles Recht ausüben zu dürfen und ihr persönliche Zeichen im großen Spiel der Politik zu setzen. Und was kommt dabei heraus? Ein scheinbar noch größeres Chaos als je zu vor.
Sienna Mai  •  8. Januar 2025 Schüler*in      12
Junge Menschen wählen mit großen Hoffnungen, etwas zur Stabilität des landes beizutragen. Was sie bei der österreichischen Nationalratswahl erlebt haben, enttäuscht sie.
Foto: Shuttersock

Es ist der 29. September 2024. Fast 5 Millionen Menschen wählen. Das sind knapp 78 Prozent aller in Österreich Wahlberechtigten. Darunter viele 16-Jährige, die zum ersten Mal ihr Wahlrecht ausüben und die hofften, etwas zu einer neuen Regierung beizutragen.

Das Ergebnis ist bekannt. Die FPÖ gewann vor der ÖVP und der SPÖ. Den Abschluss machten kleinere Parteien, wie die Neos und die Grünen. Zunächst herrschte Chaos, die Neos brachen die Gespräche ab, Noch-Kanzler Nehammer trat zurück. Der Mann, den keiner wollte, bekam den Regierungsbildungsauftrag. Gemeinsam mit der ÖVP soll nun die FPÖ das Land regieren. Was ist aus den Versprechen der ÖVP geworden?

Gebrochene Versprechen

Die gewonnenen Erkenntnisse für die Neuwähler*innen halten sich in Grenzen. Lohnt sich wählen gehen denn noch? Wenn Politiker*innen nicht zueinander finden können, um Österreich zu repräsentieren, was soll dann der Weg zur Wahlurne? Wenn einer Kanzler wird, von dem alle anderen Kandidaten gesagt haben, er wird es nicht? Die Wähler*innen wurden also wieder vor den Kopf gestoßen. Was bedeuten Versprechen in der Politik?

Versiegtes Vertrauen

Was als nächstes kommt, steht nicht fest. Unsicherheit, Ungewissheit, Unmut. Wie sollen Jugendliche da Vertrauen in die Politik gewinnen? Eine Regierung sollte Sicherheit, Solidarität und Stabilität schenken, oder zumindest den Weg in diese Richtung einschlagen. Das schient zunehmend eine Illusion zu sein.

Wählen gehen als Symbol der Demokratie? Die Hoffnung schwindet, das Vertrauen versiegt.

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