
Der Sommer naht und viele Eissalons öffnen auch heuer wieder ihre Pforten, um für kühle Erfrischung zu sorgen. Europäer konsumieren jährlich Unmengen an Speiseeis, ein Genuss, mit Nachteilen für die Umwelt. Laut einer aktuellen Studie liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich bei rund 2,05 Kilo Eis (Stand 2024, Quelle: iwd.de). Problematisch ist vor allem die Verpackung, die meist aus Styropor besteht. Einmal benutzt, landet sie im Müll, wo es sich auch über Jahre hinweg nicht zersetzt. Gerade im Sommer, wenn das Eis besonders gefragt ist, wachsen diese Müllmengen exponentiell. Ein engagiertes Team einer HTL (Höhere Technische Lehranstalt) in Wien wollte da nicht länger zuzusehen und befasst sich seit einiger Zeit mit einer nachhaltigen Lösung für Eisboxen.
Styroporboxen landen nach einmaliger Nutzung direkt im Müll und sind auch in vielen Jahren biologisch nicht abbaubar. (Foto: Shutterstock)
Ganz nach dem Motto “Stay cool with IceCube” soll ihre Idee nicht nur das Eis kühl halten, sondern auch dem Klimawandel und der damit einhergehenden Erderwärmung entgegengewirken. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln eine Mehrweg-Speiseeis-Kühlbox aus recyceltem, lebensmittelfreundlichem Kunststoff. Dank der dämmenden Wände und der speziellen Kühlfunktion bleibt die Temperatur der Eisbox auch bei längeren Transportwegen gut reguliert.
Die IceCubes funktionieren genau wie die herkömmlichen Styroporboxen. Um die Nachhaltigkeit des Systems zu gewährleisten, braucht es ein Pfandsystem. Nach der Rückgabe und einer gründlichen Reinigung und Einkühlung lässt sich die Box wieder befüllt und an neue Kundschaft weitergegeben.
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Wie viel Potenzial die Vision des jungen Teams ist, zeigte sich bereits im vergangenen Jahr mit dem Sieg beim Sustainability Award des Youth Entrepreneurship Programs. In der Folge bekam das Team die Chance zur Teilnahme am europäischen Entrepreneurship Wettbewerb in Berlin. Wochenlang arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an ihrer innovativen Geschäftsidee weiter. Sie entwickelten einen detaillierten Businessplan, führten Marktforschungen durch und bereiteten eine überzeugende Präsentation vor, die sie anschließend vor einer internationalen Jury und einem breiten Publikum präsentierten. Die intensive Vorbereitung und der Wettbewerb selbst lieferten ihnen neue Einblicke und wertvolles Feedback für die Weiterentwicklung ihres Projekts.
Die Idee für IceCube entstand ursprünglich im Zuge eines Schulprojektes. Nach der positiven Resonanz entschied sich das Team, das Projekt als Abschlussarbeit weiter auszuformen. Mit ihrem Engagement, ihrer Kreativität und ihrem Unternehmergeist sind die Mitglieder des IceCube-Teams auf dem besten Weg, ihre Vision umzusetzen und damit einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten.