
Wein ist nur auf den ersten Blick rein pflanzlich. Zwar entsteht er grundsätzlich aus vergorenen Trauben, doch spätestens bei einem Blick auf die Details der Produktion zeigt sich: Nur wenige der handelsüblichen Sorten sind tatsächlich vegan. „Bei der sogenannten Klärung des Weins, also beim Herausfiltern der Trübstoffe, kommen tierische Produkte wie Eiklar, Gelatine oder Fischblasen zum Einsatz“, erklärt Weinsommelier Noel Pusch gegenüber campus a.
Pflanzliche Herstellung kostet Zeit
Obwohl von den tierischen Produkten kaum etwas im fertigen Wein bleibt, entspricht der Herstellungsprozess somit nicht den Kriterien für vegane Lebensmittel. Veganer wissen davon kaum, weil sie Wein mit Wasser und Trauben assoziieren, betont Pusch. „Die wenigsten Weine im Supermarktregal sind vegan, außer es ist auf dem Weinetikett ausdrücklich vermerkt“, heißt es sinngemäß auch auf der Homepage der Handelskette Billa.
Bei Billa scheint wenige vegane Weine im Regal zu führen. Interspar hingegen führt eine eigene Weinwelt mit vegan gekennzeichneten Weinen, sowohl Weiß als auch Rot. Die Weinfachkette Wein & Co hat ebenso eine Auswahl an vegan zertifizierten Weinen aus Österreich und anderen Ländern.
Die Kennzeichnungspflicht für Allergene wie Ei und Milch gilt zwar seit 2012, doch tierische Schönungsmittel wie Fischblase oder Gelatine bleiben oft ungenannt. „Allerdings steigen immer mehr Winzer auf rein pflanzliche Inhaltsstoffe um“, schreibt Billa weiter. Sie verwenden zur Klärung Bentonit, Aktivkohle oder pflanzliches Protein aus Erbsen, Bohnen oder Kartoffelstärke.
Woran veganer Wein erkennbar ist
Die wenigen veganen Weine in den Regalen sind am gelb-grünen V‑Label erkennbar. Manche Winzer weisen selbst auf vegane Produktionsmethoden hin, online oder am Etikett, andere kennzeichnen ihre Flaschen als „ungefiltert“. Ungefiltert ist Wein, wenn Winzer gänzlich auf Klärung verzichten. Ihr Wein bleibt naturtrüb und rein pflanzlich.
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