
Der Medien-Konzern Disney will in Zukunft bei der Produktion von Filmen öfter auf die Hilfe Künstliche Intelligenz (KI) zurückgreifen. Das betrifft die Verbesserung des Vor- und Nachproduktionsprozesses. Auch der Geschäftsführer von Disney, Bob Iger, hält die Verwendung von KI unumgehbar. Sie sei ein Werkzeug, welches die Arbeit erleichtert.
Die Filmindustrie greift bereits seit längerem auf KI zurück, beispielsweise bei der Berechnung von Animationen. Zukünftig will man die Verwendung signifikant steigern und auf andere Bereichen ausdehnen. Diese Ankündigungen treffen auf eine starke Gegenreaktion vieler KünstlerInnen, die laut dem amerikanischem Medienunternehmen The Wrap. schon Ende 2024 mit 7.000 Entlassungen rechnen mussten.
Die Texte schreiben meist generative KI wie ChatGPT oder Gemini. Diese Modelle benützen das deep learning, ein Teilgebiet des maschinellen Lernens, bei dem künstliche neuronale Netze – Algorithmen, die vom menschlichen Gehirn inspiriert sind – aus großen Datenmengen lernen. Die Sprachmodelle brauchen große Mengen schon existierender Texte, mit denen sie trainiert werden. Textgeneratoren fehlt das menschliche Textverständnis. Mithilfe dieser Daten können die Programme festlegen oder auch voraussagen, wie bestimmte Textbausteine wie Sätze oder Absätze formuliert und beendet werden müssen.
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Die generierten Texte basieren im Wesentlichen auf Daten von menschlich geschriebenen Werken. Das verursacht viel Aufruhr bei den AutorInnen. Während die benützten Daten nicht unbedingt exakte Kopien von Texten der AutorInnen sind, gibt es viele Ähnlichkeiten in generierten Texten. AutorInnen, PoetInnen und Agenturen sehen es als problematisch, sich nicht immer vor dieser Art des Plagiates schützen können. Es verstößt etwa in den USA auf der Grundlage des Konzepts des “Fair Use“ nicht gegen das Urheberrecht, wenn man ein bestehendes Werk verwendet, um etwas Neues zu schaffen. Einige Unternehmen haben begonnen, dagegen etwas zu unternehmen. Getty Images und Adobe trainieren ihre KI -Modelle mit ihren eigenen Inhalten .
Ein weiteres Problem ist die Verwendung von KI für das Schreiben von publizierbaren Büchern und Texten, die von TeilnehmerInnen bei Wettbewerben eingereicht und vom Wettbewerb-Komitee akzeptiert werden. Der Anbieter ecm-tutors offeriert eine „AI blog writing competiton“, bei der man seinen gesamten Text mit einer KI generieren soll. Auch bei dem japanischen Schreib-Wettbewerb „The Hioshi Awards“ sind von KI generierte Texte willkommen.
Außerdem finden sich immer mehr von KI generierte Bücher in Buchhandlungen. In online Stores werden oft so viele generierte E-Bücher publiziert, dass die Amazon Tochterfirma Kindle Direct Publishing (KDP) die Anzahl der Bücher, die ein Anbieter pro Tag auf Amazon veröffentlichen kann, auf drei reduziert hat. Die Verwendung von KI sieht man insbesondere bei Reiseführern. Diese Praxis breitet sich laut New York Times auch auf andere Kategorien aus, wie beispielsweise in den Bereichen Kochen, Selbsthilfe, Programmierung und Fiktion.
Viele AutorInnen fürchten, die KI könnte ihre Arbeit und damit sie selbst ersetzen. Objektiv scheint die Verwendung von KI viel profitabler zu sein als die herkömmliche Methode, Bücher und Texte zu schreiben. Während ein Mensch Monate, wenn nicht Jahre braucht, um ein Buch zu schreiben, kann die KI mehrere Bücher am Tag generieren. Zudem besteht für den/die Prompter (zu Deutsch EingeberIn) die Möglichkeit, auf verschiedene Modelle zuzugreifen, und Texte in unterschiedlichen Stilen zu generieren. Insbesondere Autorinnen und Autoren in Filmstudios wie Disney kämpfen schon jetzt mit niedrigen Gehältern, Zeitstress und Kündigungen. Da der Einsatz von KI die Firmen fast nichts kostet und diese ohne Pausen und Wochenenden durcharbeiten kann, ist es für große Unternehmen ein gutes Geschäft. Eher verzichten sie auf Angestellte und setzen trotz aller Probleme auf die günstigen Ergebnisse mit KI-Genen.
Aber es gibt auch viele Unwägbarkeiten im Einsatz von KI. Den Texten mangelt es oft an Nuancen, es fehlt die emotionale Verbindung und anstelle den Text am Ende des Prozesses nur zu bearbeiten, sind AutorInnen gezwungen, vieles wieder umzuschreiben. Und die LeserInnen bemerken das im Ergebnis auch. Es wird immer Nachfrage nach guten, von Menschen geschriebenen Büchern geben, und selbst bei sich ständig verbessernden KI-Modellen, gehen Viele KennerInnen, wie die Journalistin von Medium, Maria Chapman, davon aus, dass AutorInnen nie wirklich ersetzt werden können.