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Die U-Bahnen, Busse und Bims mit den meisten Störungen

Ein Wiener Mathematik- und Informatik-Professor sammelt akribisch alle Störungsdaten über die Wiener Linien. Die Auswertung zeigt: Die U-Bahnen schneiden besonders schlecht ab.
Max Langer  •  26. Mai 2025 CvD    Sterne  500
Elena Kainberger  •  26. Mai 2025 Redakteurin    Sterne  50
Der 13a ist aufgrund der engen Gassen zwischen Hauptbahnhof und Skodagasse besonders oft von Störungen betroffen. (Foto: Wiener Linien)
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Was ist eigentlich die Wiener U-Bahn, die Straßenbahn oder der Bus mit den meisten Störungen? Die Wiener Linien wollen das nicht verraten. „Wir bitten um Verständnis, dass wir keine linienspezifische Auskünfte geben können“, heißt es dort auf campus a-Anfrage. Doch 2013 startete die Stadt Wien unter dem Titel „Open Data“ ein Projekt, das auch die Wiener Linien verpflichtete, alle Störungen zumindest theoretisch zugänglich zu machen.

Leicht zu finden sind die Daten nicht, doch Martin Piskernig, Professor für Mathematik und Informatik an der Universität Wien, sammelt sie seit damals akribisch. „Zum Beispiel für wissenschaftliche Arbeiten zu Verkehrs- oder Stadtentwicklungsthemen fragen Studierende sie immer wieder an“, erzählt er.

Hunderttausende Daten ausgewertet

Eine Auswertung der hunderttausenden Daten über Verkehrsunfälle, Falschparker, schadhafte Fahrzeuge, Unfälle oder etwa Polizei- und Rettungseinsätze ergibt: In den vergangenen zwölf Monaten (1. Mai 2024 bis 30. April 2025) war die Wiener Linie mit den meisten Störungen die U6. Fast zwei Störungen täglich waren es im Schnitt, in Summe 674.

Überhaupt schnitten die U-Bahnen besonders schlecht ab. Sie liegen auf den Plätzen 1 bis 5 der Störungsliste (siehe Tabelle unten). Unter den Straßenbahnen mussten sich die Passagiere Linie 2 (von Dornbach zum Friedrich-Engels-Platz) am häufigsten ärgern. Sie kam auf 373 Störungen. Unter den Bussen schnitt der 13A mit 257 Störungen am schlechtesten ab. Der Bus, der vom Hauptbahnhof zur Skodagasse fährt, ist ein echter Ausreißer in seiner Kategorie. Er hatte gleich um 89 Störungen mehr als der zweitplatzierte 7A (Reumannplatz bis Meidling Hauptstraße).

Darstellung der StörungenDie vorderen Plätze im Wiener Öffi-Ranking gehen klar an die U-Bahn: Auf den Rängen 1 bis 5 liegen ausschließlich U-Bahn-Linien, gefolgt von Straßenbahnen auf Platz 6 bis 13. Erst auf Platz 14 liegt die erste Buslinie 13A. (Foto: campus a)

Die Wiener Linien reagieren auf die Störungsdaten. So hat sich das Bild bei der U6 zuletzt verbessert. Seit Jahresbeginn gerechnet ist die neue Nummer 1 bei Störungen die U3. Piskernig analysiert: „Die Wiener Linien haben bei der U6 unter anderem die Signalanlagen modernisiert. Das bringt etwas.“ Die häufigste Ursache für Störungen sind Rettungseinsätze.

Auflistung der UrsachenAm häufigsten kam es wegen Rettungseinsätzen zu Störungen, gefolgt von Verkehrsunfällen und Verspätungen im Betriebsablauf. (Foto: campus a)

Inzwischen gibt es mehrere Anwendungen für Störungsdaten. So etwa können sich Privatpersonen daheim den jeweils nächsten Abfahrtszeitpunkt an ihrer Haltestelle anzeigen lassen. Die Echtzeitinformationen an den Haltestellen selbst bauen auch darauf auf und Routing-Apps nutzen sie ebenfalls, um die schnellste Strecke zu identifizieren.

Die zehn Buslinien der Wiener Linien mit den meisten Störungen:

(Foto: campus a)

Die neun Straßenbahnen der Wiener Linien mit den meisten Störungen:

(Foto: campus a)

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2 Kommentare
Siroos Mirzaei

Gut recherchiert, Danke!

01 June 2025 Antworten
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27 May 2025 Antworten



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